5. Dezember 2023

Mitten im Leben, neu im Beruf

Nach Jahren in einem Beruf ist es gut möglich, dass man Lust hat, etwas völlig Neues auszuprobieren. Wer in seinem Umfeld rumhört, merkt, Quereinstiege sind keine Seltenheit. Für manche Berufe gibt es gar spezielle Programme dafür.
Autor/in: Sabina Schwyter, Fachspezialistin Information und Dokumentation
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Berufe mit Flugzeugen, Lastwagen oder öffentlichen Verkehrsmitteln

Im Berufsfeld Verkehr gibt es viele Zweit-Ausbildungen. Als Beispiel kann man die Berufe in der Luftfahrt nennen: Pilotinnen und Piloten, Cabin Crew Member, Fluglotsinnen und Fluglotsen. Sie alle haben zuerst einen anderen Beruf erlernt.

Für jene, die lieber am Boden bleiben, bietet die SBB auf ihrer Website einen Spezialeinstieg für Quereinsteigende an wie z. B. Lokführerin, Kundenbegleiter, Zugverkehrsleiterin oder Rangiermitarbeiter.

Aber auch bei anderen Arbeitgebern bekommt man die Möglichkeit zum Quereinstieg, z. B. als Busfahrerin oder Lastwagenchauffeur. Es lohnt sich, die Angebote gut anzuschauen und zu vergleichen. Im Berufsfeld Verkehr sind viele Quereinstiegs-Angebote mit einem festen Lohn und einer unbefristeten Anstellung verbunden.

Etwas mit Menschen

Sehr oft kommt im Verlauf des Lebens der Wunsch auf, etwas für andere Menschen zu tun. Im sozialen Bereich gibt es mehrere Möglichkeiten für einen Quereinstieg. Oft muss jedoch vorgängig ein Praktikum von sechs bis zwölf Monaten absolviert werden und die meisten Ausbildungen sind berufsbegleitend.

Ein typischer Quereinstiegsberuf ist der Beruf Arbeitsagogin/Arbeitsagoge. Er bietet beispielsweise Handwerkerinnen oder Köchen eine Möglichkeit, ihr berufliches Können mit einer Tätigkeit in einer sozialen Institution zu verknüpfen.

Auch für den Lehrerberuf gibt es eine Quereinstiegsvariante. Diese richtet sich an berufserfahrene Personen ab 27 Jahren. Im 2. und 3. Studienjahr kann bereits eine Lehrtätigkeit an einer Schule aufgenommen werden, so dass man nicht zu lange auf einen Lohn verzichten muss.

Mehr Büro

Manchmal besteht auch der Wunsch nach mehr Büroarbeit. Im kaufmännischen Bereich herrscht weniger Fachkräftemangel als in anderen Berufen. Deshalb empfiehlt es sich, eine Ausbildung mit praktischer Arbeit zu ergänzen.

Ein idealer Einstieg wäre z. B. der Wechsel in eine Bürotätigkeit beim aktuellen Arbeitgeber. Als Kenner der Branche bringt man bereits einiges an Knowhow mit. Das kaufmännische Wissen kann man sich in Weiterbildungen erarbeiten. Ist das nicht möglich, lohnt es sich, zu schauen, welche Branche am besten zu einem passt. Eine Fachfrau Gebäudeunterhalt könnte sich auf eine Stelle in der Immobilienbewirtschaftung bewerben und dann mit gezielten Weiterbildungen ihr Profil stärken. Das Wissen aus dem Gebäudeunterhalt kann sie in dieser Branche immer wieder nutzen.

Einstieg in die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie

Das Programm «MEM-Passerelle» bietet eine Quereinstiegsmöglichkeit in die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie. Dafür macht man erst einen Interessen-Check auf mem-passerelle.ch. Anschliessend gibt es ein Gespräch und es wird individuell abgeklärt, welche Kurse es noch braucht, um erfolgreich im Industriebereich durchstarten zu können. Über die dazugehörige Matching-Plattform kann man sich anschliessend direkt auf Stellen bewerben.

Grundsätzlich ist ein Quereinstieg in den meisten Berufsfeldern möglich. Es empfiehlt sich, sich gut zu informieren, was in den Berufsfeldern gefragt ist und sich entsprechend nachzuqualifizieren.

Übrigens: Auch als Erwachsene/r können Sie eine Schnupperlehre absolvieren, um sich besser entscheiden zu können. 

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