19. Oktober 2023

Etwas mit Kommunikation

Für Kommunikation gibt es diverse Studiengänge an zahlreichen Unis und FHs. Das macht die Entscheidung nicht einfacher. Welche Kriterien man bei der Studienwahl beachten sollte, weiss Studienberater Erich Auderset.
Autor/in: Andrina Sarott, Fachspezialistin Kommunikation
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Bild: Erich Auderset berät junge Erwachsene bei der Studienwahl

 

Journalistin, Projektleiter Kommunikation, Marketing Manager, Kommunikationsberaterin, Social-Media-Manager oder Informations-Brokerin: Nach einem Studium in Kommunikations- und Medienwissenschaften sind die Berufsmöglichkeiten breit gefächert. Gleich verhält es sich bei den Arbeitsorten und Branchen. Doch bevor man sich für ein Studium entscheidet, muss man sich zuerst überlegen, ob die Universität oder die Fachhochschule besser passt. Ein Kriterium ist die Zulassung: Mit einer gymnasialen Maturität in der Tasche kann man mit dem Studium an der Uni direkt starten. Für die Fachhochschule ist die Zulassung auch mit anderen Maturitäten möglich, dazu kommen aber weitere Bedingungen, zum Beispiel kostenpflichtige Eignungsabklärungen.

Theorie und Forschung

«Ein Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaften an der Universität behandelt mehr die Theorie der Kommunikation. Es hat klar einen Forschungsfokus und man muss meist ein Nebenfach wählen», sagt Erich Auderset. Die sozialwissenschaftliche Ausrichtung der Studiengänge verlangt Kenntnisse in Statistik. Inhaltlich unterscheiden sich die verschiedenen Studiengänge je nach Universität. «Der Studiengang der Uni Zürich beispielsweise betont empirisch-methodische Qualifikationen. An der Uni Freiburg/Fribourg hat man den Vorteil der Mehrsprachigkeit. Man kann Module auf Französisch und Praxiskurse (zum Beispiel in Online-Journalismus) belegen», meint der erfahrene Studienberater. «An der Uni Neuchâtel gibt es einen Master mit Schwerpunkt Journalismus. Der Studiengang der Uni Luzern hat einen gesellschaftswissenschaftlichen Fokus.» Es lohnt sich, sich vor Studienbeginn über diese verschiedenen Spezialitäten zu informieren. Nach dem Studium steht ein breites Tätigkeitsfeld in der Öffentlichkeitsarbeit, in Organisationskommunikation, in Medien und Verwaltung offen.

Praxisnahes Studieren

Die Kommunikationsstudiengänge der Fachhochschulen sind stärker praxisbezogen. Neben der Theorie kommt auch die Erstellung von eigenen Projekten nicht zu kurz. «Die Dozentinnen und Dozenten kommen oft aus der Praxis und lassen die Studierenden an ihren Erfahrungen teilhaben», meint der Fachmann. Wie bei der Uni gibt es viele verschiedene Anbieter von Studiengängen. Organisationskommunikation und Journalismus kann man an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Winterthur studieren. In Chur und Zürich bietet die Fachhochschule Graubünden den Studiengang Information Science (Archivierung, Bibliotheksmanagement und andere) an. Media Engineering ist ein Studium der Fachhochschule Graubünden in Chur und der Berner Fachhochschule in Bern. «Nach dem Studium ist der Weg durch den erworbenen Berufstitel klarer vorgegeben als an der Uni», sagt Auderset.

Voraussetzungen und Aussichten

Egal ob Uni oder FH und welchen konkreten Studiengang man wählt, die Voraussetzungen fürs Studium im Bereich Kommunikations- und Medienwissenschaften sind ähnlich. «Man muss ein breites Interesse an der Gesellschaft und den verschiedensten Themenbereichen mitbringen», betont Erich Auderset. «Ein grosses Allgemeinwissen sowie Offenheit und Flexibilität insbesondere gegenüber neuen Entwicklungen sind wichtige Grundvoraussetzungen und natürlich eine überdurchschnittliche Sprachkompetenz.»

Es gibt viele Stellen im Bereich Kommunikation und Medien. «Der Arbeitsmarkt ist allerdings sehr offen, also wenig definiert. Aus diesem Grund muss man ihn mit anderen teilen», erklärt der Studienberater. «Die Konkurrenz ist beachtlich und man muss sich anhand von Portfolio und Berufserfahrung abheben.»

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