17. Oktober 2022

Life Sciences: Studiengänge mit interdisziplinärem Fachwissen

Das Typische an Life Sciences-Studiengängen ist das interdisziplinäre Fachwissen: Sie verknüpfen Naturwissenschaften, Medizin und Technologie. Life Sciences gelten als dynamische Wissenschaften. Die Schweiz hat wichtige Forschungs- und Entwicklungsstandorte.
Autor/in: Sibylle Gebert, Berufs-,Studien- und Laufbahnberaterin
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Eine Beinprothese mit Gespür soll ein echtes Gefühl für die künstliche Prothese vermitteln und Phantomschmerzen mildern. Oder magnetische Bakterien als Mikropumpen könnten in Zukunft Krebsmedikamente über die Blutbahn präzise zum Tumorgewebe bringen. Oder Sie fertigen Implantate über den 3D-Drucker an, visualisieren Big Data oder forschen für sauberes Wasser.

  • In den Life Sciences wird rund um die Gesundheit geforscht. Man will herausfinden, wie Krankheiten entstehen, wie man sie verhindern könnte oder wie man sie heilen kann. Dazu gehört die Entwicklung von Medikamenten, medizinischen Technologien oder Geräten, im Zusammenhang mit Therapien, Operationen und Rehabilitation.
  • Ein weiteres wichtiges Feld ist die Umwelt. Wie kann man Böden nachhaltig bewirtschaften, schützen und biologische Ressourcen erhalten? So werden biotechnologische Verfahren eingesetzt bei der Abwasserreinigung, im Recycling oder in der Sanierung kontaminierter Böden.
  • Aber auch für die Ernährung wird geforscht: Pilze und Bakterien nutzen wir seit langem zur Herstellung von Brot, Bier, Käse und Essig. Neue biotechnologische Methoden werden zur Produktion und Konservierung von Lebensmitteln eingesetzt. Oder zur Anreicherung gesundheitsfördernder Stoffe in den Lebensmitteln.

 

Beispiel: Mit Klärschlamm Abwasser reinigen!

Der Vorteil von Klärschlamm ist, dass er zu einem Viertel aus Kohlenstoff besteht. Damit lässt er sich zu Aktivkohle umwandeln. Diese besitzt eine sehr grosse Oberfläche, an der Schadstoffe wie etwa Medikamentenrückstände oder Pestizide anhaften und zurückgehalten werden. Für diesen Aktivierungsprozess wird der Klärschlamm auf mehrere Hundert Grad Celsius erhitzt und gleichzeitig mit Wasserdampf behandelt. Der Dampf reagiert mit dem Kohlenstoff, wobei viele winzige Löcher auf seiner Oberfläche entstehen, die typische schwammartige Oberflächenstruktur. Dieser Prozess findet unter Ausschluss von Sauerstoff statt. Dadurch werden auch viele Verunreinigungen entfernt. Zurück bleibt reine Aktivkohle. Dieser Prozess muss zwar noch differenziert werden. Jedoch: Zukünftig könnte diese Aktivkohle direkt in der Abwasserreinigungsanlage produziert und eingesetzt werden.

 

Sind Sie inspiriert und wollen Ihren Beitrag dazu leisten? An Universitäten/ETH finden Sie auf Bachelorstufe folgende Studiengänge:

Eine Übersicht zu den Masterstudiengängen finden Sie in der Broschüre «Life Sciences» (PDF, ab Seite 31).
Zu vielen Masterstudiengängen sind Sie auch mit naturwissenschaftlichen oder ingenieurwissenschaftlichen Bachelorstudiengängen zugelassen, die vorher nicht erwähnt wurden.

 

An Fachhochschulen finden Sie auf Bachelorstufe folgende Studiengänge:

Falls Sie über eine gymnasiale Maturität verfügen: Die FH verlangt von Ihnen vor Studienbeginn ein einschlägiges Praxisjahr.
Auch die Fachhochschulen (FH) bieten Masterstudiengänge an. Aber mit einem Bachelor der FH sind Sie direkt berufsqualifiziert.
Wollen Sie mehr zu Life Sciences, dem Studium, den Forschungsgebieten und den Berufsfeldern wissen? > Perspektiven Life Sciences

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