9. August 2022

«Etwas mit Menschen»

Viele möchten im Zweitberuf im sozialen Bereich arbeiten. ask!-Studienberater Erich Auderset weiss, warum ein Quereinstieg in die Psychologie nicht einfach ist und warum Alternativen gefragt sind.
Autor/in: Andrina Sarott, Kommunikationsspezialistin
Teilen auf

«Viele Kundinnen und Kunden, die in die Laufbahnberatung kommen, möchten etwas mit Menschen machen und interessieren sich für das Psychologiestudium», sagt Erich Auderset, Studienberater bei ask! in Aarau. Psychologie kann man an verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen studieren.  

«Anders als manchmal vermutet, ist Psychologie nicht ein Gspürsch mi, fühlsch mi›-Studium. Bachelor und Master sind wissenschaftlich ausgerichtete Studiengänge. Statistik, Forschungsmethoden und Testtheorie nehmen viel Raum ein. «Im Verlauf des Studiums wird es praxisnaher», betont Erich Auderset. Für die Berufstätigkeit in einigen Fachgebieten (zum Beispiel Psychotherapie) ist eine mehrjährige Weiterbildung nach dem Studium Voraussetzung. Zu den Inhalten der Weiterbildung gehören: Selbsterfahrung, therapeutische Praxis und Supervision.

Als Erststudium sei die Psychologie in der Schweiz sehr beliebt, als Zweitstudium eigentlich auch. Aber wenn die Kundinnen und Kunden über den Ausbildungsweg informiert seien, schätzten sie den Aufwand oft als zu gross ein. Dies gilt besonders, wenn eine psychologische Tätigkeit im Gesundheitswesen angestrebt wird (zum Beispiel Psychotherapie). Das Psychologiestudium besteht aus Bachelor (drei Jahre) und Master (rund zwei Jahre). Dann muss für den Psychotherapeuten/die Psychotherapeutin ein Nachdiplomstudium (rund drei Jahre) angehängt werden. «Das ist ein sehr langer Weg, besonders für eine zweite Ausbildung», meint er.

Auf Tätigkeiten ausserhalb des Gesundheitswesens bereiten Fachhochschulstudiengänge in Arbeits-, Organisations- und Personalpsychologie sowie Wirtschaftspsychologie vor. Hier ist der Bachelor berufsqualifizierend.

 

Alternativen zum Psychologie-Studium

Es gibt weitere berufliche Funktionen, die mit einem Bachelor in Psychologie, ohne Master und ohne Nachdiplomstudium zugänglich sind. Beispiele dafür lassen sich im Recruiting, im Marketing, in der Marktforschung oder in der Beratung finden. Hier werden (teilweise auch nicht-psychologische) fachspezifische Weiterbildungen angeboten. Häufig sind diese alternativen Wege weniger zeitintensiv und sie erlauben auch Arbeit mit Menschen und ihren Hintergründen.

Weitere Alternativen gibt es in den vielfältigen sozialen Berufen und Funktionen, im schulischen Umfeld (Logopädie, Psychomotoriktherapie oder Sonderpädagogik), im Gesundheitswesen oder in der Kirche.

 

Aus- und Weiterbildungen im Bereich Beratung, Begleitung und Betreuung sowie Therapie finden Sie auf berufsberatung.ch. Dort können Sie selbst weiterrecherchieren, wie die eine oder andere Weiterbildung aussehen könnte. 

Sind Sie nicht sicher, ob für Sie das Psychologie-Studium oder eine Alternative in Frage kommt? Melden Sie sich für eine Laufbahnberatung an und erfahren Sie mehr.

© ask! – Beratungsdienste für Ausbildung und Beruf